Borussia Dortmund – nach Pokal-Aus noch Chancen auf den Meisterteller?
Nach dem bitteren Aus in der Gruppenphase der Champions League und der peinlichen Cup-Pleite bei St. Pauli hinkt der BVB seinen eigenen Erwartungen auch in dieser Saison hinterher. Daran könnte lediglich die Deutsche Meisterschaft noch etwas ändern.
Dieses Unterfangen gestaltet sich jedoch traditionell kompliziert, denn Rekordmeister Bayern München wird sich sein komfortables 6 Punktepolster auf den BVB kaum nehmen lassen. Nachfolgend sollen die diesjährigen Erfolgsaussichten der Dortmunder näher betrachtet werden.
Fehlende Konstanz
Ein Kardinalproblem der Truppe von Trainer Marco Rose ist ihre Wechselhaftigkeit. Eine echte Serie von mehreren aufeinanderfolgenden Siegen konnte bis dato nicht gestartet werden. Auf starke Auftritte folgen stets durchschnittliche bis schwache Leistungen, was sich in der Endabrechnung zwangsläufig in der Tabelle widerspiegelt.
Die sehr junge Mannschaft verfügt zweifellos über großes Potenzial. Mit dem allseits begehrten Ausnahmestürmer Erling Haaland verfügt man über einen kommenden Weltstar in den eigenen Reihen. Sein längeres verletzungsbedingtes Fehlen in der Hinrunde machte sich bemerkbar. Der drahtige Angreifer fehlte den Borussen an allen Ecken und Enden, vor allem aber auf der Torschützenliste über mehrere Wochen hinweg.
Wo der BVB heute mit einem in der Hinrunde durchgängig einsatzbereiten Haaland stünde, darf diskutiert werden. Die ‘jungen Wilden’ um Bellingham, Reyna (ebenso vom Verletzungspech geplagt), Reinier, Zagadou oder Moukoko sind zwar vielversprechend und hochveranlagt, doch brauchen sie in ihrer Entwicklung alle noch Zeit.
 | Testsieger | 4,8 von 5 Testbericht |
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 | Sehr Gut | 4,6 von 5 Testbericht |
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 | Sehr Gut | 4,3 von 5 Testbericht |
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Leistungsträger wie Reus, Hummels oder Witsel zeigen zuweilen ungewohnte Schwächen und stehen sinnbildlich für die schwankende Formkurve des BVB.
Mehr Konstanz im Spiel und in den Resultaten wären für die so herbeigesehnte Aufholjagd auf die Bayern unerlässlich. Besonders ärgerlich: Die raren, aber durchaus vorkommenden Patzer des Widersachers aus München konnten nie wirklich genutzt werden.
Die eigenen Hausaufgaben wurden nicht immer ordentlich gemacht, das Punktepolster der Bayern will einfach nicht schwinden, obwohl man am Ende der Hinrunde auf Schlagdistanz schien und zwischenzeitlich sogar Tabellenführer war, dann aber das Spitzenspiel gegen die Bayern unglücklich verlor.
Schwache Abwehr
‘Die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive gewinnt Meisterschaften’ – so lautet ein gängiges Sprichwort, das sich oft genug bewahrheitet hat. Die Funktionäre und Spieler des BVB wissen nur allzu gut, dass der Schlüssel zum Erfolg – und damit zum Gewinn der Deutschen Meisterschaft – in der anfälligen Defensive zu suchen ist.
Zum Vergleich: Die Borussen aus Dortmund haben eine ähnliche Gegentorstatistik wie die Kellerkinder aus Stuttgart, Augsburg und Bielefeld. Der Schuh drückt hinten. Es wäre allerdings zu einfach, der Abwehr des BVB die alleinige Schuld an diesem Zustand zuzuschreiben. Vielmehr beginnt die Verteidigung im der Offensive und die gesamte schwarz-gelbe Mannschaft steht in der Verantwortung.
Zu einfache, unerklärliche Gegentore kosteten dem Ruhrpott-Klub bereits mehrere wertvolle Punkte. Der starken Offensive allein ist es zu verdanken, dass der BVB überhaupt hohe Ansprüche in der Bundesliga hegen darf. Dennoch lassen sich die vielen Gegentreffer nicht immer kompensieren.
Gelingt es Rose und seiner Mannschaft nicht, an dieser Baustelle zu schrauben, ist der Gewinn der Deutschen Meisterschaft mehr Wunschdenken als Realität.
Übermächtiger Konkurrent
Letztendlich wird der BVB aufgrund der aufgeführten Argumente gute Chancen haben, den zweiten Platz zu verteidigen. Um von der Meisterschaft zu träumen, müssten die Bayern häufiger Federn lassen, als dies bisher der Fall war. Der FCB ist im Vergleich zum BVB trotz allem eine andere Hausnummer.
Die Breite und Qualität des Kaders der beiden nationalen Vorzeigeklubs lässt für die Sportwettenanbieter nur diesen Schluss zu. Die Bayern sind dem BVB auf Strecke überlegen und wissen diese Überlegenheit in der Liga auch auszuspielen.
In den entscheidenden Duellen gehen die Münchener in aller Regelmäßigkeit als Sieger vom Platz. Fast in allen Mannschaftsteilen hat der BVB das Nachsehen im Vergleich zum rundum mit dem Prädikat ‘weltklasse’ ausgestatteten Kader des FC Bayern.
Wenn es darauf ankommt, zeigt sich die wahre Stärke der Mannschaften. Insofern erscheint es sehr unwahrscheinlich, dass sich der BVB an den FCB heranrobben und diesen auch überholen könnte. Die vielen vergebenen Gelegenheiten und die Tatsache, dass jedes seltene Geschenk des FC Bayern zu den eigenen Gunsten genutzt werden müsste, lassen die Titelchancen des BVB nicht gerade steigen.
Am Ende könnte dem BVB mit der Europa League, in welcher sie als Absteiger der Champions League weiterspielen dürfen, zumindest ein weiteres internationales Abenteuer als Trostpflaster bleiben.